Divertikulitis

Tipps zur Ernährung bei Dickdarmaussackung und Dickdarmentzündung

Der Dickdarm ist ein Teil des Verdauungssystems und resorbiert Wasser und Elektrolyte über die Dickdarmschleimhaut. Darüber hinaus wehrt der Dickdarm Krankheiten und Bakterien ab und fungiert zugleich als Speicher für Stuhl. Die Colitis (Dickdarmentzündung) ist ein entzündlicher Prozess, der akut oder chronisch verlaufen kann. Eine der häufigsten Formen der Dickdarmentzündung ist die weit verbreitete und bekannte Blinddarmentzündung.

In der Abgrenzung zu solchen akuten entzündlichen Prozessen ist die Divertikulitis zu sehen, die chronische Entzündungen von Ausstülpungen der Schleimhaut als chronischen Prozess mit immer wieder kehrenden Symptomen beschreibt.

Im Zusammenhang mit der Divertikulitis werden immer wieder Fragen nach einer zur Krankheit passenden Ernährung gestellt. Dabei muss auch in Betracht gezogen werden, dass die Divertikulitis eine typische Erkrankung in den westlichen Zivilgesellschaften ist und in Asien oder Afrika praktisch gar nicht beobachtet wird. Entsprechend ist zu vermuten, dass eine der wesentlichen Ursachen für die Krankheitsbilder in der Lebensweise und Ernährung zu suchen ist. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass langjährige Vegetarier deutlich weniger betroffen sind.

Ernährung im akuten Stadium der Divertikulitis

Im akuten Verlauf der Divertikulitis sind meist ein oder mehrere Divertikel (Ausstülpungen der Darmschleimhaut) entzündet. Typische Symptome sind Schmerzen im linken Unterbauch, Fieber und im Labortest erhöhte Entzündungswerte. Bei solchen Erscheinungen sollte dringend der Hausarzt aufgesucht werden, der gegebenenfalls auch eine Betreuung im Spital, eine Antibiotika-Medikation und Schonkost verordnet. Im extremen Ernstfall muss sofort operiert werden, besonders dann, wenn Fieber und ein instabiler Kreislauf mit den typischen Schmerzen einhergehen.

Ist akut keine Operation erforderlich, muss im akuten Stadium der Divertikulitis besonders auf die Ernährung geachtet werden. Es empfiehlt sich, einige Tage lang komplett auf feste Nahrung zu verzichten. Flüssige Nahrung und Schonkost sind Pflicht und können allmählich unter individueller Ernährungsberatung bis zur leichten Schonkost aufgebaut werden.

Ein Ernährungsplan in der Abfolge könnten dann in etwa so aussehen: Beginn mit Wasser, weiter mit Tee und Zwieback, klare Suppen, cremige Suppen und Joghurt. Diese Abfolge verteilt sich auf einen Zeitrahmen von mehreren Tagen und muss individuell eingestellt werden.

In der Phase der Aufbaukost muss zwingend auf fettreiche, scharfe oder blähende Speisen verzichtet werden, um den Darm nicht zusätzlich zu reizen. Sofern sich die Darmaktivität wieder normalisiert, können allmählich auch andere Lebensmittel wieder in den Speiseplan aufgenommen werden.

Nach der Divertikulitis ist eine Ernährungsumstellung empfehlenswert

Die Top-Empfehlung lautet: Stellen Sie die Ernährung ähnlich wie in der Divertikel-Prophylaxe auch nach einer Entzündung auf ballaststoffreiche Kost um. Damit beugen Sie einem neuen Entzündungsschub vor und verhindern durch einen weicheren und voluminöseren Stuhl auch eine neue Divertikel-Bildung.

Wichtig bei der Umstellung auf quellstoffreiche Kost ist, dass Sie jetzt auch ausreichend viel trinken. Zu bevorzugen sind dabei Wasser und Tee.

Zusammenfassend möchten wir folgende Tipps zur Ernährungsumstellung nach einer Divertikulitis geben:

  • Essen Sie reichlich Obst und Gemüse. Wichtig sind die pflanzlichen Faserstoffe sowie hoher Wassergehalt.
  • Viel trinken! Ballaststoffe sind nur dann hilfreich, wenn Sie parallel mindestens zwei Liter Wasser oder Tee zu sich nehmen.
  • Lieber Gemüse von der leicht verdaulichen Sorte wie Tomaten, Karotten und Zucchini.
  • Vollkornbrot und Vollkornnudeln sind für die Divertikulitis-Ernährung besser geeignet als Weissbrot.
  • Bei einer bestehenden Divertikulose sollte man harte, spitze und schwer verdauliche Nahrungsbestandteile vermeiden, dazu gehören beispielsweise Kerne von Äpfeln, Birnen oder Melonen.
  • Gut sind auch Weizen- oder Haferkleie sowie geschrotete Leinsamen. Vermeiden Sie stopfende Lebensmittel wie schwarzen Tee, Schokolade, Kakao, Bananen und Weißmehlprodukte.

Lassen Sie sich Zeit für die Umstellung auf eine faserreiche und quellstoffreiche Kost. Und bleiben Sie vor allem konsequent.